Das 15. Ostsee Traktorentreffen war für uns Oldtimerfreunde ein voller Erfolg. Seltene Lanz Bulldog ab Baujahr 1926 über eine Lanz Raupe bis zum Teeröl Bulldog standen einträglich neben Schlepperfabrikaten von Allgaier bis Zettelmeier. Großschlepper,sogenannte Youngtimer (Schlüter, Deutz, MB Trac), waren ebenfalls in vielen Baustufen zu sehen. Eindrucksvoll, wenn nicht sogar einmalig, wenn auf einem Feld, eine Bullraupe und eine Famo Raupe einträchtig mit Anhängepflügen nebeneinander arbeiten. Auf dem frisch gepflügten Feld arbeiteten die Unterschiedlichsten Schlepper und Schleppergrößen vor Eggen, Kultivatoren und Walzen.
Im Kontrast zur Technik zeigten zwei Kaltblutgespanne ihre Kraft und Ausdauer vor dem Pflug. Besucher, Oldtimerfreunde sowie der Hofbesitzer ließen es sich nicht nehmen den Pflug hinter den Pferden zu lenken. Vielleicht sogar eine Alternative zum Fendt Xylon.
Die Heu und Strohbergung nahm ihren bekannten Raum ein und wurde intensiv beobachtet. Unser Dachstuhl mit Heuzange und Höhenförderer ist hier ein besonderer Hingucker. Buschhacken mit der Hand und dem Buschhacker, Holz sägen mit der Hand und der neu aufgebauten vereinseigenen Kreissäge, sowie Spalter zeigten eindrucksvoll, wie mühsam es früher war seinen Vorrat für den Winter anzulegen.
Die Dächer der Probstei passen gut in das Gesamtbild. Unter dem Blechdach sowie dem gerichteten Dachstuhl fand man alles was zur Handarbeit auf dem Feld und dem Garten Einsatz fand. Das Reetdach beherbergte die Melktechnik. Hier konnte der Besucher selbst Hand anlegen und sich im Melken versuchen. Melktechnik, Melkmaschinen vom Beginn der Entwicklung bis zur technischen Perfektion der Neuzeit wurden ebenfalls gezeigt. Das Standpersonal ging vom Facharbeiter über den Dr. hin zu Meierristen, die die Weiterbearbeitung der Milch erklärten und demonstrierten.
Ein weiterer Schwerpunkt der Milch war der Transport von der Weide zum Hof. Hier fand man Geräte wie Tragen für zwei Kannen, Fahrräder ebenfalls mit Haltern für zwei Kannen ausgerüstet waren, weiter zum Blockwagen und einem Schlitten für den Transport der Milch. Der Milchbock als Sammelstelle auf dem Hof fehlte ebenso wenig, wie ein Transportwagen der Gödersdorfer Bauern die damit die Milch zur Meierei brachten.
Ein weiters Dach, eingedeckt mit Wischer Pfannen, was noch einen speziellen Bezug zur Region hat beherbergte die Elektrik. Hier konnten wir Technik der letzten 100 Jahr zeigen. Erste offene Leitungen, erste Schalter die offen waren und dem Bediener Geschick abverlangten um nicht an die Strom Führenden Kontakte zu kommen, über die Anschlüsse der Freilandleitung zum Haus ließen keine Stufe Elektrik im Haus und auf dem Hof offen. Unterschiedlichste E Motoren auf Schleppen oder im E Motor Wagen zeigten unterschiedlichste Epochen. Dieses Thema ist noch nicht abgeschlossen und birgt noch ein großes Potential im Detail. Alles wurde von einem Team Elektriker vorbereitet und auch auf dem Platz betreut.
Unser Deutz Standmotor MIH 432 zeigte sich ebenfalls erstmalig in der Öffentlichkeit. Die Betreuung und Aufarbeitung von Christian und Holger tat und bekommt ihm gut. Sehr eindrucksvoll, der Start über die Pressluft. Der Lauf dieser Maschine wurde immer aufmerksam beachtet.
Angehende Trecker Fahrer bekamen Gelegenheit auf dem Allgaier die ersten Runden zu drehen. Stroh und Heu luden die Kinder zum Toben. Manch erwachsener Beobachter dachte sicher über seine Kindheit in ähnlicher Situation nach.
Das Fahrerlager auf der ruhigen Wiese im Grund ließ keine Wünsche offen. Interessant die schönen Schausteller Wohnwagen, aber auch viele Wohnwagen aus den letzten Jahrzehnten rundeten das Bild ab. Zur Toilette war es dann für die Camper etwas weiter als man es wohl von zu Hause gewohnt ist. Aber lieber etwas laufen, und dafür eine saubere Toilette.
Der Nordtrak mit dem tollen Anhänger gefahren von Jochen hat sicher die meisten Runden auf dem Feld gedreht. Alle Besucher wurden umfangreich informiert. Der Dank der Fahrgäste war sicher die Bestätigung an ihn für die Rundfahrt.
Die Mitarbeiter des Zeltes mit der Versorgung mit Kaffee, Kuchen und Brötchen beschäftigt, die Mitarbeiter des Getränkewagens die Mitarbeiter an den Kassen und sonst wo auf dem Gelände haben eine tolle Arbeit gemacht.
Weiterhin klappte der Auf und der Abbau perfekt. So schnell und so gut waren wir noch nie. Hier fasste jeder mit an. Die Toiletten klappten technisch perfekt. Für die Reinigung war immer gesorgt.
Der Strohhut ist seiner Aufgabe den Regen während der Veranstaltung fern zu halten voll nachgekommen. Die zwei kleinen Schauer am Sonntag waren zeitlich abgestimmt und gewollt.
Jürgen Perkams
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